Mit 200 Sachen

Das Stück „Mit 200 Sachen (Durch ein Land der Extreme)“ handelt vom Zugfahren und von den Menschen, denen man dabei zufällig und unfreiwillig begegnen kann. Den größten Teil des Textes habe ich 2009 tatsächlich während einer Zugfahrt geschrieben.

Damals war ich das erste und einzige Mal in meinem Leben zu einer Geburtstagsfeier bei meinem Opa mütterlicherseits eingeladen. Der galt lange Zeit als „verschollen“, tauchte dann aber während meiner Jugendjahre doch irgendwann plötzlich wieder auf. Ich persönlich hatte aber bis zu seinem Tod vor einigen Jahren höchstens sechs oder sieben Mal oberflächlichen Kontakt zu ihm. Und 2009 war ich eben überraschenderweise zu seinem Geburtstag in Mainz eingeladen. Es kam mir zwar komisch vor, aber ich fuhr dennoch hin, wohl wegen der Einmaligkeit des Ereignisses.

„Der Zug verlässt Köln, hat Fahrt aufgenommen ...“   Foto: Pixabay

„Der Zug verlässt Köln, hat Fahrt aufgenommen …“    Foto: Pixabay

Ich stieg in Essen in den Zug, kam irgendwann nachmittags an, blieb für etwa drei Stunden und nahm dann wieder den Zug zurück nach Essen. Die Fahrtzeit war länger als mein Aufenthalt, mit dem Opa hatte ich insgesamt vier Worte gewechselt: Guten Tag und Auf Wiedersehen. Mehr Kommunikation war an der U-förmigen Geburtstagstafel in irgendeinem Vereinsheim auch schwer möglich – zumindest von meinem Platz aus. Kurzum: Das Ganze war eigentlich ein ziemlich absurdes Unternehmen. Aber immerhin: Im Zug schrieb ich diesen langen Song, der inhaltlich übrigens gar nichts mit dem Mainz-Besuch zu tun hat.

Den Song nannte ich anfangs noch „Zugfahrt-Blues“, den Text schrieb ich ursprünglich zu der Melodie von Bob Dylans „Tombstone Blues“. Kürzlich habe ich Akkorde und Melodie aber nochmal verändert, sodass es jetzt auch musikalisch ein eigenes Stück ist. Was ihr hier hören könnt, ist eine Live-Aufnahme von unserem letzten Auftritt im Gladbecker Café Goethestraße. Es fängt etwas holperig an, wird dann aber immer besser – finde ich. Tolle E-Gitarren-Verzierungen von Thomas!

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + E-Gitarre
Micha Grothues: Bass
Jürgen Langer: Drums


Mit 200 Sachen (Durch ein Land der Extreme)
(Text + Musik: Roland Grimm)

Der Zug verlässt Köln, hat Fahrt aufgenommen
Ist fast bei 200 km/h angekommen
Gedanken von eben sind jetzt schon verschwommen
Erinnerung bleibt einfach auf der Strecke

Weit weg von Zuhause kann man prima abschalten
Der Geist registriert ganz neue Gestalten
Die hier im Waggon ihre Wesen entfalten
Man verliert sich in stiller Betrachtung

Mit 200 Sachen durch ein Land der Extreme
Mit schönen Frauen und Freaks, für die ich mich manchmal schäme
Bin selber eher altmodisch, liebe das Bequeme

Der Typ gegenüber wirkt irgendwie verloren
Mit Kopfhörern, riesig wie Elefantenohren
Das nächste große Ding steht sicher auch schon vor den Toren
Nur mit Boxen unter `m Arm wird man noch cool sein

Das Mädchen da vorn, Sweet Little Sixteen
Sagt sie sei schwanger, will zu Hause auszieh´n
Ihr Kumpel denkt: „Das ist jetzt sicher wieder nur so`n Spleen“
Und fragt: „Willst du vielleicht auch ´ne Dose Bier haben?“

Mit 200 Sachen durch ein Land der Extreme
Mit schönen Frauen und Freaks, für die ich mich manchmal schäme
Bin selber eher altmodisch, liebe das Bequeme

Ein Yuppie steigt in den Waggon ein
Und schaltet gleich als erstes seinen Laptop ein
Er tippt wie ein Irrer! Vielleicht ja nur zum Schein
Alle merken, dieser Mann ist echt beschäftigt

Geschwätzig wie´n Waschweib ist der Zugbegleiter
Der labbert ewig ohne Punkt und Komma weiter
Die Lautsprecherstimme klingt komisch, doch nicht heiter
Warum geht mein MP3-Player nicht lauter?

Mit 200 Sachen durch ein Land der Extreme
Mit schönen Frauen und Freaks, für die ich mich manchmal schäme
Bin selber eher altmodisch, liebe das Bequeme

Ein riesiger Typ mit langem schwarzen Mantel
Hält in der Hand, schwer wie eine Hantel
´Nen Fantasy-Schmöcker – Titel: „Die Tarantel“
Verschlingt in einer Stunde hundert Seiten

Wagon, 1. Klasse, es kommt ein Tablett
Der Kellner, der dran hängt, ist irgendwie zu nett
`Ne Oma fragt ihn, ob er `n` Piccolo hätt
Die Senioren-Gang hat heute was zu feiern

Mit 200 Sachen durch ein Land der Extreme
Mit schönen Frauen und Freaks, für die ich mich manchmal schäme
Bin selber eher altmodisch, liebe das Bequeme

Ein Blick aus dem Fenster: Wiesen und Lichter
Sieht aus wie gerakelt von Gerhard Richter
Das stundenlange Sitzen geht mir echt auf`n Trichter
Das Ziel der Reise kann nun nicht mehr weit sein

Der Zug wird plötzlich langsamer, jetzt ist es soweit
Ich packe meine Sachen, es ist an der Zeit
Die Anderen, die bleiben, sind von meinem Blick befreit
Alle gehen ihre Wege, ich geh` meinen

Mit 200 Sachen durch ein Land der Extreme
Mit schönen Frauen und Freaks, für die ich mich manchmal schäme
Bin selber eher altmodisch, liebe das Bequeme

© 2009/2017  Roland Grimm

 

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Eine kleine Mini-Tournee

Ab wie vielen Konzerten spricht man eigentlich von einer Tournee? Da gibt es wohl keine eindeutige Definition. Für Oh Sun! waren zwei Konzerte in nur sechs Tagen jedenfalls nicht nur eine Premiere, sondern gefühlt auch schon eine Mini-Tournee. Oder sagen wir mal: eine kleine Mini-Tournee.

Trio-Sounds: Oh Sun! ohne Schlagzeug im Café Konsumreform.

Trio-Sounds: Oh Sun! ohne Schlagzeug im Café Konsumreform.

Los ging es am Samstag, den 23. September, mit unserem Auftritt im Rahmen des Artwalk-Programms im Café Konsumreform. Ohne Schlagzeuger und mit Thomas Auth  an der Westerngitarre (statt wie sonst E-Gitarre) und Micha Grothues am Bass hatten wir am frühen Abend Gelegenheit, sieben unserer Stücke mal ganz anders zu spielen als sonst. Zwei Proben als Vorbereitung auf dieses Trio-Konzert mussten genügen, aber das Ergebnis war aus meiner Sicht durchaus hörenswert.

Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, die Songs mal „unplugged“ zu spielen. Vorteil: Die Zuhörer konnten die Texte besser verstehen. Kann aber auch an der Sprache gelegen haben. Da das Kurzkonzert im Rahmen einer Lesung stattfand, hatten wir uns entschieden, ausschließlich deutsche Stücke zu spielen. Auch das war eine Premiere.

Ein bisschen schade war es, dass die Veranstaltung doch eher schwach besucht war. 18 Uhr am Samstag ist aber natürlich auch nicht gerade die Ausgeh-Primetime. Auch von den eingeladenen Freunden und Bekannten sind diesmal deutlich weniger gekommen. Einen Tag vor der Bundestagswahl ist es uns nicht gelungen, die „Oh-Sun!“-Stammhörer in größerer Zahl zu mobilisieren. Lässt die Bindungskraft unserer sonnigen Musik etwa schon nach? Jetzt heißt es: Kämpfen, kämpfen, kämpfen! Vielleicht habe ich zuletzt aber auch nur zu viele Polit-Talkshows gesehen …

Hingucker: Dieses „Impro-Plakat“ hing im Café Goethestraße.

Hingucker: Dieses „Impro-Plakat“ hing im Café Goethestraße.

Dass der Freundeskreis, wenn man plötzlich häufiger spielt, nicht mehr zu jedem Konzert pilgert, kann ich aber gut verstehen. Umso mehr, wenn wir sogar die Stadtgrenzen Essens verlassen und – mitten in der Woche – in Gladbeck spielen. Im dortigen Café Goethestraße fand am 28. September das zweite Konzert unserer Mini-Tournee statt („La Grande Finale“). Diesmal wieder mit Schlagzeuger Jürgen Langer.

Auf dem Hinweg standen wir ewig lange im Stau. Halb Essen schien nach Gladbeck zu wollen. Wegen uns? Dieser Illusion verfiel ich dann doch nicht. Ich hatte eher das mulmige Gefühl, dass wir in einer völlig leeren Kneipe spielen würden. Schließlich hatte ich auf meine persönlichen Einladungen diesmal keine einzige definitive Zusage erhalten! Meinen Vorbericht zum Konzert hatte ich noch mit der Headline „Glad to be in Gladbeck“ versehen. Würde ich beim Nachbericht nun „Bad to be in Gladbeck“ schreiben müssen? Derartige Gedanken gingen mir während der Anfahrt durch den Kopf.

Oh Sun! in Gladbeck: Super gemütliche Kneipe – nur für Fotografen zu dunkel.

Oh Sun! in Gladbeck: Super gemütliche Kneipe – nur für Fotografen zu dunkel.

Aber die Sorge war umsonst. Das Konzert war ein Erfolg, das Café für einen Donnerstagabend in Gladbeck sehr ordentlich gefüllt. Und wir haben die Leute auch nicht vertrieben. Sie sind 16 Songs lang freiwillig geblieben, haben geklatscht und am Ende Zugabe gefordert. Niemand schien enttäuscht. Nur dem Wunsch eines älteren Besuchers, auch mal ein türkisches Lied zu spielen, konnten wir nicht nachkommen.

Unterm Strich war es eine tolle Erfahrung, mal nicht vor einem weitgehend „bestellten“ Publikum zu spielen, sondern vor überwiegend fremden Leuten, die uns nicht kennen und sich offenbar doch für unsere Musik erwärmen konnten. Nicht zuletzt hat unsere Band-Gesangsanlage ihren ersten Praxistest bestanden. Der Sound war super. Mein kleines Aufnahmegerät lief bei beiden Konzerten mit. Gut möglich, dass es an dieser Stelle demnächst die eine oder andere Audio-Kostprobe von den Konzerten zu hören gibt.

 

Kryptisches Plakat

Bei einem Sonntagsspaziergang durch die Essener Innenstadt machte ich kürzlich einen Abstecher zum Café Konsumreform. Vor dem Eingang erblickte ich ein Plakat, das ich sogleich fotografieren musste, da der Name meiner Band Oh Sun! draufsteht.

Wie im letzten Blog-Eintrag schon am Rande erwähnt, haben wir dort nächsten Samstag (23.09.) gegen 18 Uhr einen kurzen Auftritt. Das Plakat zeigt, wer bei der Veranstaltung sonst noch Musik macht beziehungsweise aus seinen literarischen Werken vorliest.

Die Veranstaltung trägt den etwas kryptischen Namen „The Grand Fusion: Live-Häppchen – Die Lesung mit der Glückskatze @Artwalk“. Klingt kompliziert. Und ist für nicht Eingeweihte vermutlich völlig unverständlich.

Ich versuche mal zu übersetzen: Da findet also eine große Fusion statt, weil mehrere, sonst voneinander unabhängige Veranstaltungsformate zeitgleich am selben Ort (dem Café Konsumreform) stattfinden. Die fast jeden Samstagabend im Café Konsumreform zu erlebende Livemusik-Veranstaltung „Live-Häppchen“ trifft auf die meist im Café Konsumreform stattfindende lose Lesungsreihe „Die Lesung mit der Glückskatze“.

Die Lesung heißt übrigens so, weil auf dem Tisch, an dem die Lesenden aus ihren Werken vortragen, stets eine dieser asiatischen Winkekatzen aus Keramik herumsteht, die man auch als Glückskatzen bezeichnet (siehe Plakat). Die Katze hat zwar für die Lesungen selbst keine erkennbare Funktion, sie ist aber ein cleverer Marketingtrick. Sie fungiert als namengebendes Maskottchen. „Die Lesung mit der Glückskatze“ klingt viel individueller und sympathischer als einfach nur „Lesung“. Es gilt die alte Marketing-Weisheit: Kinder und Katzen funktionieren immer.

Warum nun aber „@Artwalk“? Weil am selben Tag in der gesamten nördlichen Essener Innenstadt der „Artwalk“ stattfindet. Da sich das Café Konsumreform in der Nord-City befindet, ist dort am 23. September ebenfalls automatisch Artwalk. Und was ist der Artwalk? Das ist nun leider schwer zu erklären und würde an dieser Stelle zu weit führen. Wer Genaueres wissen möchte, möge im Artwalk-Programm nachschauen. Die gute Nachricht zum Schluss: Man braucht dieses Wissen gar nicht, um am Samstag im Konsumreform Lesung und Musikprogramm mit Oh Sun! zu genießen.

 

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Glad to be in Gladbeck

Auf der Facebook-Seite des Café Goethestraße schwärmt ein User aus vollem Herzen:
Die ewige Kult-Location in Gladbeck! Familiär und exklusiv, nettes Personal, eine Hausherrin und Wirtin, die was ganz besonderes ist, außergewöhnliche Programm-Abende, gute Bewirtung, umfangreiche Warm- und Kalt-Getränkekarte, lecker Essen, gemütliche Atmosphäre. Da geh‘ ich immer wieder gerne hin!
Eine Einzelmeinung? Vielleicht. Erfahren wird es nur, wer die kleine Kneipe im Herzen Gladbecks mal selbst besucht.

Poetische Kneipe: Oh Sun! spielt bald im Café Goethestraße.

Poetische Kneipe: Oh Sun! spielt bald im Café Goethestraße.

Genau das haben wir vor. Oh Sun! wird nämlich in Kürze im Café Goethestraße musizieren. Wir freuen uns, am Donnerstag, den 28. September, ein Konzert in Gladbeck zu spielen. Der Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt frei! Und für alle, die jetzt schon mal ihre Anreise planen wollen, gibt es hier auch die genaue postalische Adresse: Goethestraße 40, 45964 Gladbeck.
Das Café befindet sich übrigens unweit des Bahnhofs Gladbeck Ost, es ist also auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Auch wer zuletzt bei unserem Konzert im Café Konsumreform dabei war, sollte dieses  Ereignis nicht verpassen, denn es gibt schon wieder Neues zu hören. Wir waren fleißig und haben weitere eigene Songs ins Programm aufgenommen. Das besteht nun aus knapp 20 Stücken, wobei wir mittlerweile auch die letzten Cover-Songs rausgeschmissen haben. Wir haben jetzt einfach zu viele eigene Sachen. Ihr seht: Am 28. September wird Einiges geboten. Also kommt massenhaft nach Gladbeck!

P.S.: Ein paar Tage vorher machen wir übrigens auch einen Mini-Auftritt im Café Konsumreform (Viehofer Straße 31, 45127 Essen) – im Rahmen der Veranstaltung Art Walk, die in der gesamten Essener Nordstadt durchgeführt wird. Am Samstag, den 23. September, spielen wir dort etwa ab 18 Uhr ein 30-bis 40-minütiges Kurzkonzert. Übrigens ohne Schlagzeug, da unser Drummer im Urlaub ist. Das wird also so eine Art „Oh Sun! unplugged“ …

 

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Help find the way

Help find the way“ ist einer von drei Songs, die ich im Sommer 2011 in kurzer Zeit hintereinander geschrieben habe. Die beiden anderen – „He`s her lover (Not her friend)“ und „My love is going to stay“ – habe ich hier bereits veröffentlicht, nun folgt auch „Help find the way“.

An anderer Stelle in diesem Blog habe ich die genannten drei Stücke mal als meine „Trennungs-Trilogie“ bezeichnet. Es waren außerdem die ersten Songs, die ich in englischer Sprache geschrieben habe. Vorher hatte ich nur auf Deutsch getextet. Dann sagte mir mal eine Freundin, dass meine Stimme besser klinge, wenn ich englisch singe. Das war damals der Auslöser.

„Oh sun! Rise up to bring a new day“: Diese Zeile aus „Help find the way“ war die Inspiration zu unserem Bandnamen. Foto: Pixabay

Oh sun! Rise up to bring a new day“: Diese Zeile aus „Help find the way“ war die Inspiration zu unserem Bandnamen.     Foto: Pixabay

Durch „Help find the way“ sind wir übrigens Anfang 2016 auch auf unseren heutigen Bandnamen gekommen. Wir waren damals auf der Suche nach einem neuen Namen und der Findungsprozess gestaltete sich so frustrierend, wie es im Internet-Zeitalter vermutlich bei den meisten Bands läuft: Man hat massenhaft Ideen, aber dann spuckt Google stets die gleiche niederschmetternde Erkenntnis aus: „Gibt`s schon“.

Eines Tages hielten wir uns dann bei einer Probe ziemlich lange mit „Help find the way“ auf. Wir versuchten einzelne Textpassagen mehrstimmig hinzukriegen und sangen gefühlt an die hundertmal die Zeile: „Oh sun! Rise up to bring a new day“. Und dann sagte irgendwer: „Oh sun! Das wäre auch ein guter Bandname“. Gab`s noch nicht.

Die Aufnahme des Stückes, die es hier zu hören gibt, könnte sogar von besagter Probe stammen. Auf jeden Fall haben wir sie Anfang Januar 2016 mit einem kleinen Aufnahmegerät im Proberaum mitgeschnitten. Sie ist hier und da etwas übersteuert und natürlich nicht perfekt. Aber ich finde, sie ist lebendig und pulsiert schön. Mit ein wenig musikalischer Phantasie kann man erahnen, worum es hier geht.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre + Background-Gesang
Frank Chatoupis: Bass + Background-Gesang
Roland Grimm: Gesang + Akustik-Gitarre
Jürgen Langer: Drums


Help find the way    (Text + Musik: Roland Grimm)

„Big times – cast their shadows before“
I say – being in trouble once more
Sometimes – love becomes hatred and war
I thought – that things must get better for sure

But if I´m lonely and sad
You´re too far ahead
If I´m lonely and sad
Help find the way

One world – but millions of ways people feel
I spoke – but she put a spoke in my wheel
She`s gone – and I prepare lonely my meal
I`ve learnt – that love must be more than a deal

And if I´m lonely and sad
You´re too far ahead
If I´m lonely and sad
Help find the way

Oh sun! – Rise up to bring a new day
I´m free – free just to settle or stray
So much – full of hope on my new way
I`m not – missing you, that`s what I say

But if I´m lonely and sad
You´re too far ahead
If I´m lonely and sad
Help find the way

© 2011 Roland Grimm

 

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Wellen der Angst

Diesen Song habe ich im dunklen Dezember 2007 geschrieben, danach verschwand er sofort in der Schublade. Das Schreiben war mir damals Hilfe gewesen, doch danach wollte ich ihn lange Zeit nicht spielen. Erst Jahre später stieß ich zufällig auf meine erste Probeaufnahme des Songs und mir gefiel vor allem sein etwas abgehackter Rhythmus.

Wellen der Angst  – zieh`n mich hinab.  Foto: Pixabay

Wellen der Angst – zieh`n mich hinab. Foto: Pixabay

Daraufhin habe ich das Stück dann doch irgendwann der Band vorgestellt. Es wurde positiv aufgenommen, Nachfragen blieben aus, wir nahmen es 2016 in unser Programm auf und spielten es beim Konzert im Café Pape erstmals vor Publikum. Heute singe ich eigentlich mit entspanntem Abstand von den „Wellen der Angst“. Es ist fast, als hätte ich den Song gar nicht selbst geschrieben. Ich war wohl ein Anderer damals.

Was ihr hier hören könnt, ist eine ganz aktuelle Version des Stückes, erst gestern Abend im Proberaum mitgeschnitten. Eine Version mit nur einer E-Gitarre und Drums, ohne Bass.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang
Jürgen Langer: Drums

Und hier noch eine Alternativ-Aufnahme, diesmal mit zwei Gitarren und Bass, dafür aber ohne Schlagzeug.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + E-Gitarre
Micha Grothues: Bass


Wellen der Angst  (Text + Musik: Roland Grimm)

Wellen der Angst treffen auf mich
Zittert die Erde oder zittere ich?
Nichts ist wie vorher, alles verrückt
Wellen der Angst hab`n mich erdrückt

Wellen der Angst zieh`n mich hinab
Ich schnapp` nach Luft, doch die ist knapp
Keiner versteht jetzt, was mich gerad` treibt
Wellen der Angst – Furcht, dass das bleibt

Wellen der Angst treiben mich fort
Ich seh` ein Ufer, einen anderen Ort
Endlich gestrandet, die Augen fall`n zu
Wellen der Angst, lassen mich in Ruh`

Wellen der Angst – göttliches Zeichen
Was so nicht weiter geht, das muss halt weichen
Da, wo ich Wurzeln schlug, konnt` ich nicht leben
Wellen der Angst – befreiendes Beben

Wellen der Angst treffen auf mich
Zittert die Erde oder zittere ich?

© 2007 Roland Grimm

 

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The Dark Side Of Oh Sun!

Am 5. Juli hat Oh Sun! live im Folk Club Oberhausen gespielt. Es war zwar nur ein Mini-Gig, aber ich wollte ihn euch an dieser Stelle trotzdem nicht vorenthalten. Der Folk Club im Stadtteil Eisenheim veranstaltet jeden ersten Mittwoch im Monat eine „Open-Stage“, bei der Singer-Songwriter und Hobby-Musiker aus der Region Kostproben ihres Könnens präsentieren.

Drei Brillen mit Drums: Oh Sun! im Oberhausener Folk Club.

Drei Brillen mit Drums: Oh Sun! im Oberhausener Folk Club.

Wir waren an diesem Abend die einzige Band mit Schlagzeug und durften vier Songs spielen. Die Setlist bestand aus „My love is going to stay“, „Had a kind of vision“, „History“ und „Painter`s point of view“. Mit schätzungsweise 40 bis 50 Besuchern war der Laden gut besucht. Natürlich waren darunter viele Musiker, die im Laufe des Abends selbst auf der Bühne standen. Aber egal: Die kleine Eisenheimer Folkie-Gemeinde hat uns jedenfalls recht freundlich aufgenommen und artig Beifall geklatscht.

Und wie unser Drummer Jürgen hinterher feststellte, war es ja sogar unser erster Auftritt jenseits der Essener Stadtgrenzen. Dass wir da eine Grenze überschritten hatten, war mir vorab gar nicht bewusst. Aber Jürgen hat natürlich Recht. Die Expansion hat begonnen, das Licht von Oh Sun! wird sich nun immer weiter ausbreiten!

Apropos Licht: Der 5. Juli war ein warmer Sommertag, im Folk Club herrschte eine Bullenhitze, und bei unserem Auftritt um kurz nach acht schien die Sonne noch immer kräftig durch die Fenster. Farblich betrachtet sind meine Erinnerungen an den Abend daher überwiegend gelb – so wie das Oh Sun!-Logo. Als objektives Zeugnis des Auftritts gibt es allerdings nur dieses dunkle Schwarz-Weiß-Foto, das ihr oben seht. The dark side of Oh Sun! – sozusagen.

Und dabei hatte ich mir für das Konzert extra eine coole Superhelden-Augenmaske nach dem Vorbild von „Das Phantom“ zugelegt (auf dem Foto links). Nein, Spaß beiseite: Ich habe zum ersten Mal auf der Bühne meine Lesebrille aufgesetzt, weil ich die Blätter auf dem Notenständer so schlecht erkennen konnte. Sieht irgendwie scheiße aus – zumindest so von unten fotografiert. Ich muss endlich lernen, auswendig zu spielen …

 

He`s her lover (Not her friend)

2011 versuchte ich erstmals, Songtexte in englischer Sprache zu schreiben. Es war Sommer und eine Frau, die mir viel bedeutete, hatte mich kurz zuvor verlassen. Ohne Sonne im Herzen, aber mit viel Melancholie legte ich los. Das sind ja bekanntlich gute Voraussetzungen für Songpoesie. In kurzer Zeit entstanden drei Stücke: „He`s her lover (Not her friend)“, das in diesem Blog bereits veröffentlichte „My love is going to stay“ und das noch unveröffentlichte „Help find the way“. Meine kleine Trennungs-Trilogie – sozusagen.

Was jetzt nicht bedeutet, dass „He`s her lover“ oder die beiden anderen Songs eins zu eins meine damalige Situation widerspiegeln würden. In einer Autobiographie wären sie jedenfalls fehl am Platz. Meine damalige Gefühlslage war nur die Basis für die Songtexte, sie gab den allgemeinen Ton vor. So ist es ja meist beim Songwriting: Die Texte entwickeln schnell ein Eigenleben, Dichtung und Wahrheit vermischen sich.

Schön war`s trotzdem: He`s her lover – not her friend. Foto: Pixabay

Schön war`s trotzdem: He`s her lover – not her friend. Foto: Pixabay

Von den drei genannten Stücken ist „He`s her lover“ aber vielleicht doch der „ehrlichste“ Song. Ihr könnt ihn hier in zwei Versionen hören: eine etwas zurückhaltendere ohne Schlagzeug und eine rockige mit Schlagzeug. Hier zunächst die ruhigere Version.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + E-Gitarre
Micha Grothues: Bass

Und hier noch ein Proberaum-Mitschnitt mit Drums, den wir im August 2015 gemacht haben.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Frank Chatoupis: Bass
Roland Grimm: Gesang + Akustik-Gitarre
Jürgen Langer: Schlagzeug


He`s her lover (Not her friend)  (Text + Musik: Roland Grimm)

He`s her lover, not her friend
He`s not part of her – rock ´n`roll band
They got a clever arrangement
They live their love – only on weekend
Only on weekend

He`s her lover, but he`s in the end
Not her friend

She said: „You don`t understand the way I feel.“
He thinks: „Anyway, I`m only the fifth wheel.“

There is not much that will remain
They left each other – and left the pain
Where bubbles burst is empty space
They live a love that leaves no trace
Leaves no trace

He`s her lover, but he`s in the end
Not her friend

She said: „You don`t realize that I feel bad.“
He thinks: „Am I blind or is she mad?“

He`s her lover, but he`s in the end
Not her friend

© 2011 Roland Grimm

 

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Can`t get you

„Ich sollte mal wieder einen neuen Song schreiben“, ermahne ich mich mit schöner Regelmäßigkeit selbst. Viel zu häufig bleibt es bei der Absicht. Viel zu selten setze ich mich tatsächlich hin, um zu beginnen. Noch seltener überfällt mich ein Schreibrausch, dem ich spontan erliege. Meist zerbreche ich mir lange den Kopf, bevor ich etwas zu Papier bringe.

Manchmal geht es aber auch ganz schnell. So wie im Februar 2016. Da hatte ich anfangs nur ein paar Akkordfolgen und das Wortspiel „Can`t get you – Out of my mind“ im Kopf. Aber ich wollte nicht lange grübeln, sondern mal ganz schnell einen Song „zusammenschustern“ – einfach um mehr Material für die Band zu haben. Die Devise war: nicht zu lange nachdenken, ein paar Worte aneinanderreihen – und fertig. So entstand Can`t get you.

Schön und unerreichbar: die Film-Diva Jane Russell. Foto: Pixabay

Schön und unerreichbar: die Film-Diva Jane Russell. Foto: Pixabay

Dieser dahingeworfene Song entwickelte im Proberaum schnell ein musikalisches Eigenleben. In den besten Momenten hat er eine Intensität und Emotionalität, die weit über die eher zufälligen Worte des Textes hinausgehen.

Die „besten Momente“ wurden leider nicht aufgenommen. Was ich euch hier anbieten kann, sind zwei Varianten von Can`t get you. Eine Proberaum-Aufnahme ohne Schlagzeug, die klanglich ganz okay ist, und ein klanglich schlechterer Live-Mitschnitt, dafür aber mit Schlagzeug. Hier zunächst die Version ohne Schlagzeug:

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + E-Gitarre
Micha Grothues: Bass


Und hier noch die Live-Aufnahme von unserem Konzert im Café Pape im Oktober 2016.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + Akustik-Gitarre
Jürgen Langer: Schlagzeug


Can`t get you  (Text + Musik: Roland Grimm)

Loved you in hotels
Loved you in sheds
I love your coolness
And I love when you sweat

But I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
Out of my mind

I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
I can`t, and that is why
I can`t get you
Out of my mind

I get the blues
And I get what I see
But I`ve got no idea
What you want me to be

And I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
Out of my mind

I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
I can`t, and that is why
I can`t get you
Out of my mind

Love you from far off
And I love you from near
What I love is my screenplay
You have never been here

But I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
Out of my mind

I can`t, I can`t get you
I can`t, I can`t get you
I can`t, and that is why
I can`t get you
Out of my mind

I can`t, I can`t get you
Out of my mind
I can`t, I can`t get you
Out of my mind
I can`t, I can`t get you
Out of my mind
I can`t, I can`t get you
Out of my mind

© 2016 Roland Grimm

 

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Wall of sound (Revisited)

„Wall of sound“ war im Oktober 2016 der erste Song, den ich auf diesem Blog veröffentlicht habe. Sogar gleich zweimal, denn neben der ursprünglichen Version mit meiner Band hatte ich kurz darauf auch eine Alternativ-Aufnahme mit anderen Musikern ins Netz gestellt. Doch damit nicht genug: Hier folgt nun die dritte Version.

„We´re hanging all around at a big big wall of sound“: Plattenladen in Brüssel. Foto: Pixabay

„We´re hanging all around at a big big wall of sound“: Plattenladen in Brüssel. Foto: Pixabay

Während der Proben mit Oh Sun! hatte sich nämlich in letzter Zeit eine gewisse Unlust eingestellt, das Stück „Wall of sound“ zu spielen. Ich finde nach wie vor, dass es ein guter Song ist, vor allem ein guter Text. Aber wir hatten den Song vielleicht ein wenig zu häufig gespielt und fanden das Arrangement sowie die immer gleichen vier Akkorde irgendwann etwas langweilig.

Deshalb habe ich jetzt einfach andere Harmonien zu dem Song geschrieben. Das Ergebnis ist gewissermaßen ein neuer Song – mit altem Text. Was ihr hier anhören könnt, ist ein spontaner Mitschnitt aus dem Proberaum. Allerdings war an dem Tag unser Drummer nicht da. Deshalb ist es eine sehr reduzierte Version nur mit Gitarren und Bass geworden.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + E-Gitarre
Micha Grothues: Bass


Wall of sound  (Text + Musik: Roland Grimm)

Because music is a healer
We`re hanging all around
No Peggy-Sue or Sheela
Is sweeter than that sound

We`re hanging all around
Hanging all around
At a big big wall of sound
Hanging all around

Because music fills the air
It touches to the sky
Just like a love-affair
It makes us feelin high

We`re hanging all around
Hanging all around
At a big big wall of sound
Hanging all around

Because music is alive
It might get pretty loud
The 1-2-3-4-Drive
That`s what life is about

We`re hanging all around
Hanging all around
At a big big wall of sound
Hanging all around

Because music is a healer
We`re hanging all around
No Peggy-Sue or Sheela
Is sweeter than that sound

© 2012, 2017 Roland Grimm

 

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