„Der Bassist war verhindert“: Das hatte ich vor rund einem Monat beim letzten Blog-Eintrag anlässlich unserer ersten Aufnahme des brandneuen Songs „Genauso leben wir“ geschrieben. Es war nur die halbe Wahrheit, denn tatsächlich hat Oh Sun! im Augenblick (mal wieder) gar keinen Bassisten. Solange das so bleibt, machen wir aus der Not eine Tugend und sprechen nun einfach von einer „Entschlackung des Sounds“.
Bei einer Probe von „Gedanken in Knäueln“ haben wir die neue Reduktion jetzt auf die Spitze getrieben und den Song nicht nur ohne Bass, sondern auch ohne meine Rhythmusgitarre gespielt. Also nur mit Thomas an der E-Gitarre und Jürgen am Schlagzeug. Oh Sun! naked – sozusagen. Das Aufnahmegerät im Proberaum lief mit, und deshalb könnt ihr euch diese Version nun hier anhören.
„Gedanken in Knäueln“ habe ich schon 2008 geschrieben – lange bevor es Oh Sun! gab. In der Urversion war es aber ein langsamer, melancholischer Song im Dreivierteltakt. 2016 habe ich den Text des Refrains etwas umgeschrieben und die Musik komplett verändert. Jetzt ist es ein klassisches Gitarrenriff-Rockstück. Viel Spaß beim Hören!
An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang
Jürgen Langer: Drums
Gedanken in Knäueln (Text + Musik: Roland Grimm)
Es geht immerzu weiter
Und führt nirgendwo hin
Manchmal wolkig, mal heiter
Meistens ohne viel Sinn
Soviel Schweiß und Getöse
Soviel Fleiß, soviel Schwung
Manche sammeln Erlöse
Alle wollen Erlösung
Das ganze lange Leben
Ist wie ein Techno-Song
Man bleibt am Rhythmus kleben
Und der ist unbeweglich wie Beton.
Manchmal find` ich mich echt
In meinem Kopf nicht zurecht
Da lodert kein Feuer
Und dann seh ich halt schlecht
Lauf gegen Wände, hole mir Beulen
Gedanken in Knäueln
Inventur der Momente
Heut` noch gar nicht gelacht
Quetsch `ne Prise Vergnügen
Zwischen sechs und halb acht
Kommt jetzt endlich `ne Bridge?
Oder mal ein Refrain?
Klar, ich weiß es ist Kitsch
Doch bitte sag nur einmal „Yes we can“
Das ganze lange Leben
Ist wie ein Techno-Song
Man bleibt am Rhythmus kleben
Und der ist unbeweglich wie Beton.
Manchmal find` ich mich echt
In meinem Kopf nicht zurecht
Da lodert kein Feuer
Und dann seh ich halt schlecht
Lauf gegen Wände, hole mir Beulen
Gedanken in Knäueln
Die Dinge sind schwer zu deuten
Man muss geduldig hinschauen
Doch unter eintausend Leuten
Gibt es nicht viele, die sich das noch trauen
Und es geht immerzu weiter
Ein Tempo, das niemals stoppt
Du singst vom „Goldenen Reiter“
Ein anderer dopt sich einfach wie bekloppt
Das ganze lange Leben
Ist wie ein Techno-Song
Man bleibt am Rhythmus kleben
Und der ist unbeweglich wie Beton.
Manchmal find` ich mich echt
In meinem Kopf nicht zurecht
Da lodert kein Feuer
Und dann seh ich halt schlecht
Lauf gegen Wände, hole mir Beulen
Gedanken in Knäueln
© 2008/2016 Roland Grimm