Ständig lese ich in Wirtschaftsnachrichten das Wort „ernüchternd“. Wann immer die Konjunktur mal wieder etwas schwächelt, wann immer Firmen ihre selbst gesteckten Ziele unterlaufen, sprechen Experten und Bosse unisono von „ernüchternden Zahlen“. Doch ich kann mir nicht helfen: Der Begriff macht mich in diesem Zusammenhang stutzig. Er hat in dieser Gemengelage etwas Verräterisches.
Warum fühlen sich die wirtschaftlichen Denker und Lenker denn ständig so ernüchtert? Sind es wirklich nur die Zahlen? Oder kann es sein, dass sie zuvor einfach den einen oder anderen Schluck zu viel aus der Pulle genommen haben?
Liebe Wirtschaftskapitäne, mir scheint es gibt ein einfaches Hausmittel gegen eure notorische Ernüchterung: Ihr dürft euch im Vorfeld bei euren Prognosen und Versprechungen nicht immer so besoffen reden!
Was war zuerst: Der Rausch oder die ernüchternden Zahlen? Foto: Pixabay
Mit „Painter`s point of view“ ist mir tatsächlich mal das geglückt, was man sich als Songwriter eigentlich stets wünscht: Eine äußere Inspiration führt in einem Rutsch zu einem neuen Song. Im Juni 2015 hatte ich an einem Sommerabend die kostenfreie Dauerausstellung im Essener Museum Folkwang besucht. Noch am selben Abend schrieb ich dann „Painter`s point of view“, inspiriert vom Farbenrausch der Kunst.
All kinds of colors, swirling around. Foto: Pixabay
Die ständige Sammlung im Museum Folkwang ist eine bunte Zusammenstellung von Bildern aus allen möglichen Epochen der Malerei. Bunt ist hier wörtlich zu nehmen, denn gezeigt werden auch viele sehr „knallige“ impressionistische und expressionistische Werke. Irgendwie muss sich dieser Farbenrausch in meinem Unbewussten festgesetzt haben, als ich an jenem Sommerabend durch die Museumsräume strich, mir hier und da die Titel von Bildern notierte und spontane Assoziationen im mitgebrachten Notizblock festhielt. Dabei war ich die meiste Zeit völlig allein. Nicht nur ohne Begleitung, kurz vorm Ende der Öffnungszeit waren auch sonst kaum noch Besucher da.
Diese besonderen Rahmenbedingungen haben vermutlich dazu beigetragen, dass ich die Bilder besonders intensiv betrachten konnte. Ich fühlte mich unbeobachtet und versank geradezu in der Kunst. Oder besser: Ich sog sie in mich auf. Ein paar Stunden später floss das dann als kreativer Output wieder aus mir heraus. Ach, ginge es doch immer so einfach! Das Ergebnis könnt ihr euch hier anhören: „Painter`s point of view“ als Live-Aufnahme im Café Pape. Wie immer findet ihr weiter unten auch den Songtext zum Mitlesen.
An der Live-Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + Akustik-Gitarre
Jürgen Langer: Schlagzeug
Painter`s point of view (Text + Musik: Roland Grimm)
Blur full of beauty,
in my empty room
Looks so impressive
when colors start to bloom.
Girls bathe in bright light,
flashing the flesh
It`s all so different,
Chicks playing chess
Life seems so beautiful, totally new
This is my painter`s point of view.
Shimmering shadows
and darkness in town
These silent fireworks,
watched with a frown
All kinds of colors,
swirling around
Impossible beauty
is what I have found
Life seems so beautiful, totally new
This is my painter`s point of view
Ravens on rooftops
Death behind doors
Still life of flowers
Once it was yours
Sleep in the sickbay
Work at the quay
Try to forget yesterday
Blur full of beauty,
in my empty room
Looks so impressive
when colors start to bloom
Girls bathe in bright light,
flashing the flesh
It`s all so different,
Chicks playing chess
Life seems so beautiful, totally new
This is my painter`s point of view
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