Super Start ins neue Jahr

Unser Konzert im Kunsthaus Essen am letzten Montag hat Spaß gemacht und war ein (überraschend) großer Erfolg! Die Vorzeichen schienen ja zunächst nicht so gut: ein Termin kurz nach Silvester, am ersten Schultag in NRW, zugleich der erste Arbeitstag für viele Beschäftigte. Und dann auch noch dieser Wintereinbruch mit krassen Minustemperaturen! Wir waren vorher nicht sicher, ob überhaupt irgendwer kommen würde.

Tatsächlich war der Laden ziemlich voll, der Veranstalter sprach sogar von einem „rekordverdächtigen Besuch“. Und wir waren gut drauf an diesem Abend! Klar, ein paar kleinere Verspieler haben wir uns auch diesmal erlaubt – das gehört einfach zur OhSun-DNA. Aber im Großen und Ganzen hat wirklich alles super gepasst.

Der Sound war kompakt und rockig wie selten zuvor. Meine neue E-Gitarre mit Humbucker-Tonabnehmern hat vermutlich ihren Teil dazu beigetragen. Und auch unser Chorgesang war voller, wuchtiger und irgendwie runder als sonst. Für das diesbezügliche i-Tüpfelchen sorgte unsere neue Background-Sängerin Andrea.

Dem Publikum hat es offenbar gefallen. Es gab viel Beifall zwischen den Songs und reichlich Schulterklopfen nach dem Auftritt. So kann das Jahr weitergehen! Das nächste Konzert steht jedenfalls schon fest: am 20 April in den Rathsstuben in Mülheim/Ruhr.

Doch genug gelabbert. Wir wollen die Musik sprechen lassen. Von unserem Auftritt im Kunsthaus habe ich euch gleich sechs Audio-Mitschnitte herausgesucht. Den Anfang machen „Gedanken in Knäueln“ und „Too high to reach“:

Gedanken in Knäueln

Too high to reach

Und hier unsere erste Aufnahme überhaupt vom neuen Song „Bartleby“. Kleiner Patzer gegen Ende – aber historisch wertvoll!

Bartleby

He`s her lover“ war der letzte Song des offiziellen Sets:

He`s her lover

Als Zugaben haben wir dann noch „Wall of sound“ und „History“ gespielt (Songs 13 + 14):

Wall of sound

History

Gelungener Re-Start

Kupferdreh hat sich als gutes Pflaster für die Wiedergeburt von OhSun als Live-Band erwiesen. Vier Jahre nach unserem letzten Konzert hatten wir zunächst mal ein Riesenglück mit dem Wetter. Publikum, Location und Sound passten dann ebenfalls.

But hey (live vorm KU28):

Vor dem Auftritt am 12. August hatte es wochenlang fast ununterbrochen geregnet, und auch am Konzerttag selbst mussten wir lange zittern, während wir immer wieder bange Blicke Richtung Himmel warfen. Unser Drummer hatte sein Schlagzeug bereits im Inneren des Bistro KU28 aufgebaut, dann klarte der Himmel etwa eine Stunde vor dem geplanten Auftritt doch noch auf. Oh Sun! Deutlich beschwingter als zuvor bauten wir unser Equipment nun wie ursprünglich geplant auf dem Parkplatz vorm KU28 auf. Open-Air!

Can`t get you (live vorm KU28):

Eine gute Entscheidung! Der Himmel blieb uns gewogen, die letzten Wolken verschwanden, und die beiden großen Sonnenschirme, die wir über unserem Bühnenbereich aufgespannt hatten, um Instrumente und Verstärker zumindest provisorisch vor plötzlichem Starkregen zu schützen, erwiesen sich nun als goldrichtig zur Abwehr der frühabendlichen Sonnenstrahlen, die uns auf einmal fast schon wieder zu intensiv ins Gesicht knallten.

Help find the way (live vorm KU28):

Strahlend war an diesem Abend auch unser Sound! Ab 18.30 Uhr beschallten wir die rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörer eineinhalb Stunden lang mit unserer Musik. Und ich behaupte jetzt mal: Sie haben ihr Kommen nicht bereut. So gut wie an diesem Abend haben wir aus meiner Sicht live noch nie geklungen!

Wenn du mir nicht aus dem Weg gehst (live vorm KU28):

17 Stücke – alles Eigenkompositionen – haben wir gespielt und mit unserem kleinen Aufnahmegerät natürlich auch aufgenommen. Und wenn ich euch hier nun fünf davon zum Nachhören präsentiere, muss ich hinzufügen: Die Auswahl fiel diesmal echt schwer, denn wir hatten noch etliche andere Highlights im Programm.

OhSun ist also wieder da, und zwar besser denn je. Vier Jahre Pause scheinen sich gelohnt zu haben! Aber Spaß beiseite: Wir hoffen schon, dass wir nun auch mal wieder häufiger Konzerte geben können. Wenn es diesbezüglich Neues gibt, erfahrt ihr es wie immer auf dieser Website.

Vielleicht (live vorm KU28):

P.S.: Für die Statistiker unter euch gibt es hier noch die komplette Setlist des Konzerts:

  1. Too high to reach
  2. Had a kind of vision
  3. Guitar Goddess
  4. History
  5. Vielleicht ein Liebeslied
  6. Wall of sound
  7. But hey!
  8. Andere Zeit
  9. My love is going to stay
  10. Can`t get you
  11. The Story of Elliot
  12. He`s her lover
    Zugaben:
  13. Painter`s point of view
  14. Help find the way
  15. Wenn du mir nicht aus dem Weg gehst
  16. That´s alright for me
  17. Vielleicht

Zwei Konzerttermine

Die ersten beiden Konzerttermine für 2020 stehen fest! Sind zwar erst in der zweiten Jahreshälfte, aber ihr könnt es euch ja schon mal notieren: Oh Sun! spielen am 26. September im Rahmen der „Kult & Curry“-Reihe des Frohnhausener Imbiss Mo`s Eat and Drink (Margaretenstraße 73, 45144 Essen). Und am 11. Dezember laden wir zum Weihnachtskonzert ins Eulenspiegel Café (Steeler Str. 208–212, 45138 Essen).

Diese Termine (und hoffentlich bald noch weitere) findet ihr übrigens ab sofort auch in der neuen Rubrik „Konzerte“ (Menüleiste ganz oben). Und wer es noch nicht mitbekommen hat: Die Rubrik „Die Songs“ bietet seit Kurzem Audiomitschnitte von allen unseren eigenen Songs übersichtlich auf einer Seite. Viel Spaß beim Hören!

Noch ein paar Fotos

Nachdem ich den letzten Post vom Kunsthaus-Konzert gerade veröffentlicht hatte, kam Thomas noch mit ein paar schönen Fotos an, die seine Frau Gabi geschossen hat. Diese Bilder wollte ich euch nicht vorenthalten. Beweisen sie doch gleich zweierlei. Zum einen: Oh Sun! kann auch lachen. Zum anderen: Sie bewegen sich doch (auf der Bühne)!

Alle Fotos: Gabriele Auth

Erschöpfende Werkschau

Montag letzter Woche durften wir die musikalische Welt von Oh Sun! ja bekanntlich erstmals im Kunsthaus Essen vorstellen. Es war wirklich ein schöner Abend: Volle Hütte, tolles Publikum, super Sound – und wir Vier waren auch super drauf. Natürlich nicht zu perfekt, damit für künftige Auftritte noch Luft nach oben bleibt!

Apropos Luft: Die war bei mir dann wenige Tage nach dem Konzert völlig raus. Irgendeine heimtückische Viruserkrankung hat mich umgeschmissen und vorübergehend arbeits- und musizierunfähig gemacht. Deshalb fasse ich mich hier auch nur ganz kurz – ich bin einfach nach wie vor ziemlich erschöpft.

Zum Glück hat Ana vom Lokalkompass nicht nur dieses Foto nebst Bildunterschrift veröffentlicht, sondern ein paar Tage später auch noch einen kleinen Konzertbericht veröffentlicht, den ihr hier findet. Danke dafür, Ana!

Und hier noch zwei Live-Mitschnitte vom Konzert. Den Anfang macht „Had a kind of vision“:

Und hier die Aufnahme von „Anziehend“:


An den Aufnahmen waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Jan Gaža: Bass
Roland Grimm: E-Gitarre + Gesang
Jürgen Langer: Drums

Acht Fäuste für ein Euleluja

Geschafft: Im Rahmen der „Euleluja“-Konzertreihe im Café Eulenspiegel haben wir am 15. März unseren ersten Live-Auftritt 2019 erfolgreich über die Bühne gebracht. Trotz schmuddeligem Erkältungswetter mit Starkregenereignissen bis kurz vorm Konzert waren erstaunlich viele Leute gekommen, um Oh Sun! zu hören. Ich hatte den Eindruck, dass sie es nicht bereut haben. Für uns jedenfalls hat sich der Auftritt sehr gut angefühlt und viel Spaß gemacht. Vielen Dank an alle, die letzten Freitag dabei waren!

Die Vier im Schaufenster: Am 15. März haben wir zum zweiten Mal im Eulenspiegel gespielt. 
Fotos: Gabi Auth

Unsere Dauerbrenner-Ballade „History“ gehörte zu den Stücken, die am meisten Applaus geerntet haben. Hier der Live-Mitschnitt:



Die Kebap-Bude im Rücken – ein aufmerksames Publikum im Blick: So macht Gitarre spielen und Singen Spaß.

Auch der Song „Mit 200 Sachen (Durch ein Land der Extreme)“ ist uns im Eulenspiegel gut gelungen, auch wenn ich in der letzten Strophe einen kurzen Textaussetzer hatte. Auffällig: Wir haben fast alle Stücke ein klein bisschen schneller gespielt als sonst. Die Aufregung?



Beim Background-Gesang hat unser Bassist Jan mittlerweile alle Hemmungen verloren.

Je später der Abend, umso entspannter die Band: Leadgitarrist Thomas schwebt hier scheinbar in transzendenten Sphären.


Guter Sound, schlechter Sound

Nun haben wir also auch das Konzert an der Kunstakademie Düsseldorf erfolgreich über die Bühne gebracht. Es war mal wieder eine Premiere: unser erstes Open-Air! Obwohl der Gig an einem Freitag den 13. stattfand, ist uns kein größeres Unglück widerfahren. Ich hatte das Gefühl, mich häufiger verspielt zu haben als sonst, aber das scheint Niemandem aufgefallen zu sein. Und ich war allergiebedingt ziemlich heiser, aber das wurde wahrscheinlich als gewollte Rockstimme interpretiert.

13. Juli 2018: Oh Sun! spielen auf dem Freigelände vor der Kunstakademie Düsseldorf.

13. Juli 2018: Oh Sun! spielen auf dem Freigelände vor der Kunstakademie Düsseldorf.

Wie es insgesamt war? Das fällt mir diesmal schwer zu beurteilen. Ich war unzufrieden über den Sound meiner Gitarre, der auf der Bühne zu hören war. Wir hatten sie direkt an das Mischpult angeschlossen, sodass ich sie nur über die Monitorbox hören konnte. Und was da heraus kam, klang für meine Ohren ziemlich schrecklich. Dadurch habe ich mich angespannter gefühlt als bei den letzten Auftritten und konnte mich schlechter fokussieren. Doch hinterher hieß es von allen Seiten, der Sound vor der Bühne sei „super“ gewesen. Das ist dann wohl das Wichtigste: wie es beim Publikum ankommt.

Ein Hauch von Rockstar: Thomas singt mit Sonnenbrille.

Ein Hauch von Rockstar: Thomas singt mit Sonnenbrille.

Trotzdem: Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, bei Konzerten lieber später anzufangen und uns beim Soundcheck Zeit zu nehmen bis die Musik auch auf der Bühne genießbar ist. Wieder was dazugelernt!

Damit hier aber kein falscher Eindruck entsteht: Das Konzert an der Kunstakademie war für uns insgesamt eine super Erfahrung. Es hat Spaß gemacht, vor schätzungsweise 50 bis 70 Leuten aus der Düsseldorfer Kunstszene zu spielen, die uns vorher noch nicht kannten. Es war ein herrlicher Sommerabend in angenehm entspannter Atmosphäre.

Gechillte Atmosphäre: Kunststudenten während des Oh-Sun!-Konzerts.

Gechillte Atmosphäre: Kunststudenten während des Oh-Sun!-Konzerts.

 

Im Schaufenster

Unser Konzert am 29. Juni im Eulenspiegel Café hat viel Spaß gemacht. Der Band auf jeden Fall, und ich glaube auch dem Publikum. Drummer Jürgen sprach hinterher sogar von „unserem besten Konzert“. Zumindest war es das heißeste. Im Bühnen-Schaufenster an der Steeler Straße war es bullig warm, denn die Sonne hatte den ganzen Tag auf die Scheiben geknallt.

Bassist Jan Gaža (Mitte) spielt sich frei, Drummer Jürgen Langer konzentriert sich derweil auf sein fehlerfreies Spiel. Fotos: Laurin Auth

Bassist Jan Gaža (Mitte) spielt sich frei, Drummer Jürgen Langer konzentriert sich auf sein fehlerfreies Spiel. Fotos: Laurin Auth

Angesichts der Rahmenbedingungen haben wir die Sache eigentlich ziemlich cool über die Bühne gebracht. Das gilt auch für unseren neuen Bassisten Jan Gaža, für den der Abend eine Premiere war: Sein erster Auftritt mit Oh Sun! war ein toller Einstand. Wir haben zwei Sets gespielt, mit insgesamt 18 Stücken. Darunter nur ein Cover, ansonsten alles Eigenkompositionen.

Sicher: Ein paar mehr Zuhörer hätten noch reingepasst in das Eulenspiegel Café. Aber für einen lauen Sommerabend waren die schätzungsweise 30 bis 35 Besucher auch okay. Für alle, die diesmal nicht dabei sein konnten, gibt es hier jetzt gleich vier Live-Songs vom Eulenspiegel-Konzert zum Anhören. Den Anfang macht das Stück „Genauso leben wir“:

 

Impression aus dem ersten Set. Das verschwitzte T-Shirt habe ich später gewechselt.

Impression aus dem ersten Set. Das verschwitzte T-Shirt habe ich später gewechselt.

Den Song „Can´t get you“ spielen wir ja schon länger. Diese Aufnahme aus dem Eulenspiegel kommt dem träumerisch-psychedelischen Klang ziemlich nah, der mir schon lange im Kopf vorschwebte:

 

Thomas Auth singt „The story of Elliot“.

Thomas Auth singt „The story of Elliot“.

Die Musik zum Song „The story of Elliot“ stammt von Thomas Auth, der Text ist von Gabi Auth. Hört es euch an!

 

Gewagt aber angenehm: Angesichts der Hitze hatte ich mich für eine kurze Hose entschieden.

Gewagt aber angenehm: Angesichts der Hitze hatte ich mich für eine kurze Hose entschieden.

Und zum Abschluss noch der Mitschnitt von „That`s alright for me“. So schnell haben wir das Stück noch nie gespielt:

 

 

High Five!

Ende 2016 hatten wir – zwei Monate nach unserem ersten „richtigen“ Auftritt im Café PAPE – mit Blick auf das neue Jahr gespaßt: 2017 würden wir als Oh Sun! unsere Konzertaktivitäten um mindestens 100 % steigern! Das Ziel wäre mit zwei Auftritten zu schaffen gewesen. Heute können wir stolz verkünden, dass wir 2017 sogar fünf Gigs hatten. Unser Auftritt am 1. Dezember beim Benefiz-Festival im Oberhausener Kreativquartier Eisenheim war die Nr. 5. Aller Voraussicht nach war es auch das letzte Konzert von Oh Sun! in diesem Jahr.

Live in Oberhausen am 1. Dezember: Oh Sun! sind (v.l.n.r.) Thomas Auth, Micha Grothues (mit Bierflasche, nicht mit Mikro), Jürgen Langer und Roland Grimm.

Live in Oberhausen am 1. Dezember: Oh Sun! sind (v.l.n.r.) Thomas Auth, Micha Grothues (mit Bierflasche, nicht mit Mikro), Jürgen Langer und Roland Grimm.

Der Auftritt in Oberhausen-Eisenheim war für uns ein gelungener Jahres-Abschluss – wenn auch unter schwierigen technischen Randbedingungen. Da es keine funktionierenden Monitorboxen gab und der Sound der Gesangsanlage aus Boxen kam, die am Bühnenrand standen (also vor der Band), konnten wir uns selbst beim Spielen kaum hören. Vor allem als Sänger nervt das, weil man zu keinem Zeitpunkt weiß, was beim Publikum eigentlich ankommt.

Trotzdem hat der Auftritt Spaß gemacht, und die ursprünglich vorgesehenen 30 Minuten Spielzeit durften wir dank freundlicher Zugabe-Rufe um eine viertel Stunde überziehen. Einen kleinen Eindruck vom Auftritt vermittelt die aus meiner Sicht gelungene Version von „Too high to reach“, die ihr hier hören könnt. Schade nur, dass mein Gesangsmikro dann doch etwas zu leise eingestellt war.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + E-Gitarre
Micha Grothues: Bass
Jürgen Langer: Drums


Too high to reach (Text + Musik: Roland Grimm)

Mosquito on the ceiling
Too high to reach
A clear secure feeling
Too high to reach
My great expectations
The united nations
Oh, that´s all too high to reach

A house with a pool
Too high to reach
Appearance of cool
Too high to reach
The girls from James Bond
Don´t have what I want
Oh, that´s all too high to reach

Tried to sing Sexy Sadie
It was no good choice
I just could`n`t reach John Lennon
And his high-pitched voice
Too high to reach, too high to reach

The Glorious Seven
Too high to reach
If God is in heaven
He`s too high to reach
Completely new melodies
And you who bring me to my knees
Oh, that´s all too high to reach

The rich and the beauties
Too high to reach
A life without duties
Too high to reach
A six-pack belly
Breakthrough in blind alley
Oh, that´s all too high to reach

Tried to sing Sexy Sadie
It was no good choice
I just could`n`t reach John Lennon
And his high-pitched voice
Too high to reach, too high to reach

Mosquito on the ceiling
Too high to reach
A clear secure feeling
Too high to reach
My great expectations
Too high to reach
The united nations
Too high to reach
The Glorious Seven
Too high to reach
If God is in heaven
Too high to reach
Completely new melodies
Too high to reach
And you who bring me to my knees
Too high to reach

© 2017 Roland Grimm

Abfahrbereit: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert – aber für 2017 war`s das wohl.

Abfahrbereit: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert – aber für 2017 war`s das wohl.

 

Eine kleine Mini-Tournee

Ab wie vielen Konzerten spricht man eigentlich von einer Tournee? Da gibt es wohl keine eindeutige Definition. Für Oh Sun! waren zwei Konzerte in nur sechs Tagen jedenfalls nicht nur eine Premiere, sondern gefühlt auch schon eine Mini-Tournee. Oder sagen wir mal: eine kleine Mini-Tournee.

Trio-Sounds: Oh Sun! ohne Schlagzeug im Café Konsumreform.

Trio-Sounds: Oh Sun! ohne Schlagzeug im Café Konsumreform.

Los ging es am Samstag, den 23. September, mit unserem Auftritt im Rahmen des Artwalk-Programms im Café Konsumreform. Ohne Schlagzeuger und mit Thomas Auth  an der Westerngitarre (statt wie sonst E-Gitarre) und Micha Grothues am Bass hatten wir am frühen Abend Gelegenheit, sieben unserer Stücke mal ganz anders zu spielen als sonst. Zwei Proben als Vorbereitung auf dieses Trio-Konzert mussten genügen, aber das Ergebnis war aus meiner Sicht durchaus hörenswert.

Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, die Songs mal „unplugged“ zu spielen. Vorteil: Die Zuhörer konnten die Texte besser verstehen. Kann aber auch an der Sprache gelegen haben. Da das Kurzkonzert im Rahmen einer Lesung stattfand, hatten wir uns entschieden, ausschließlich deutsche Stücke zu spielen. Auch das war eine Premiere.

Ein bisschen schade war es, dass die Veranstaltung doch eher schwach besucht war. 18 Uhr am Samstag ist aber natürlich auch nicht gerade die Ausgeh-Primetime. Auch von den eingeladenen Freunden und Bekannten sind diesmal deutlich weniger gekommen. Einen Tag vor der Bundestagswahl ist es uns nicht gelungen, die „Oh-Sun!“-Stammhörer in größerer Zahl zu mobilisieren. Lässt die Bindungskraft unserer sonnigen Musik etwa schon nach? Jetzt heißt es: Kämpfen, kämpfen, kämpfen! Vielleicht habe ich zuletzt aber auch nur zu viele Polit-Talkshows gesehen …

Hingucker: Dieses „Impro-Plakat“ hing im Café Goethestraße.

Hingucker: Dieses „Impro-Plakat“ hing im Café Goethestraße.

Dass der Freundeskreis, wenn man plötzlich häufiger spielt, nicht mehr zu jedem Konzert pilgert, kann ich aber gut verstehen. Umso mehr, wenn wir sogar die Stadtgrenzen Essens verlassen und – mitten in der Woche – in Gladbeck spielen. Im dortigen Café Goethestraße fand am 28. September das zweite Konzert unserer Mini-Tournee statt („La Grande Finale“). Diesmal wieder mit Schlagzeuger Jürgen Langer.

Auf dem Hinweg standen wir ewig lange im Stau. Halb Essen schien nach Gladbeck zu wollen. Wegen uns? Dieser Illusion verfiel ich dann doch nicht. Ich hatte eher das mulmige Gefühl, dass wir in einer völlig leeren Kneipe spielen würden. Schließlich hatte ich auf meine persönlichen Einladungen diesmal keine einzige definitive Zusage erhalten! Meinen Vorbericht zum Konzert hatte ich noch mit der Headline „Glad to be in Gladbeck“ versehen. Würde ich beim Nachbericht nun „Bad to be in Gladbeck“ schreiben müssen? Derartige Gedanken gingen mir während der Anfahrt durch den Kopf.

Oh Sun! in Gladbeck: Super gemütliche Kneipe – nur für Fotografen zu dunkel.

Oh Sun! in Gladbeck: Super gemütliche Kneipe – nur für Fotografen zu dunkel.

Aber die Sorge war umsonst. Das Konzert war ein Erfolg, das Café für einen Donnerstagabend in Gladbeck sehr ordentlich gefüllt. Und wir haben die Leute auch nicht vertrieben. Sie sind 16 Songs lang freiwillig geblieben, haben geklatscht und am Ende Zugabe gefordert. Niemand schien enttäuscht. Nur dem Wunsch eines älteren Besuchers, auch mal ein türkisches Lied zu spielen, konnten wir nicht nachkommen.

Unterm Strich war es eine tolle Erfahrung, mal nicht vor einem weitgehend „bestellten“ Publikum zu spielen, sondern vor überwiegend fremden Leuten, die uns nicht kennen und sich offenbar doch für unsere Musik erwärmen konnten. Nicht zuletzt hat unsere Band-Gesangsanlage ihren ersten Praxistest bestanden. Der Sound war super. Mein kleines Aufnahmegerät lief bei beiden Konzerten mit. Gut möglich, dass es an dieser Stelle demnächst die eine oder andere Audio-Kostprobe von den Konzerten zu hören gibt.