Wellen der Angst

Diesen Song habe ich im dunklen Dezember 2007 geschrieben, danach verschwand er sofort in der Schublade. Das Schreiben war mir damals Hilfe gewesen, doch danach wollte ich ihn lange Zeit nicht spielen. Erst Jahre später stieß ich zufällig auf meine erste Probeaufnahme des Songs und mir gefiel vor allem sein etwas abgehackter Rhythmus.

Wellen der Angst  – zieh`n mich hinab.  Foto: Pixabay

Wellen der Angst – zieh`n mich hinab. Foto: Pixabay

Daraufhin habe ich das Stück dann doch irgendwann der Band vorgestellt. Es wurde positiv aufgenommen, Nachfragen blieben aus, wir nahmen es 2016 in unser Programm auf und spielten es beim Konzert im Café Pape erstmals vor Publikum. Heute singe ich eigentlich mit entspanntem Abstand von den „Wellen der Angst“. Es ist fast, als hätte ich den Song gar nicht selbst geschrieben. Ich war wohl ein Anderer damals.

Was ihr hier hören könnt, ist eine ganz aktuelle Version des Stückes, erst gestern Abend im Proberaum mitgeschnitten. Eine Version mit nur einer E-Gitarre und Drums, ohne Bass.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang
Jürgen Langer: Drums

Und hier noch eine Alternativ-Aufnahme, diesmal mit zwei Gitarren und Bass, dafür aber ohne Schlagzeug.

 

An der Aufnahme waren beteiligt:
Thomas Auth: E-Gitarre
Roland Grimm: Gesang + E-Gitarre
Micha Grothues: Bass


Wellen der Angst  (Text + Musik: Roland Grimm)

Wellen der Angst treffen auf mich
Zittert die Erde oder zittere ich?
Nichts ist wie vorher, alles verrückt
Wellen der Angst hab`n mich erdrückt

Wellen der Angst zieh`n mich hinab
Ich schnapp` nach Luft, doch die ist knapp
Keiner versteht jetzt, was mich gerad` treibt
Wellen der Angst – Furcht, dass das bleibt

Wellen der Angst treiben mich fort
Ich seh` ein Ufer, einen anderen Ort
Endlich gestrandet, die Augen fall`n zu
Wellen der Angst, lassen mich in Ruh`

Wellen der Angst – göttliches Zeichen
Was so nicht weiter geht, das muss halt weichen
Da, wo ich Wurzeln schlug, konnt` ich nicht leben
Wellen der Angst – befreiendes Beben

Wellen der Angst treffen auf mich
Zittert die Erde oder zittere ich?

© 2007 Roland Grimm

 

Veröffentlicht in Songs

The Dark Side Of Oh Sun!

Am 5. Juli hat Oh Sun! live im Folk Club Oberhausen gespielt. Es war zwar nur ein Mini-Gig, aber ich wollte ihn euch an dieser Stelle trotzdem nicht vorenthalten. Der Folk Club im Stadtteil Eisenheim veranstaltet jeden ersten Mittwoch im Monat eine „Open-Stage“, bei der Singer-Songwriter und Hobby-Musiker aus der Region Kostproben ihres Könnens präsentieren.

Drei Brillen mit Drums: Oh Sun! im Oberhausener Folk Club.

Drei Brillen mit Drums: Oh Sun! im Oberhausener Folk Club.

Wir waren an diesem Abend die einzige Band mit Schlagzeug und durften vier Songs spielen. Die Setlist bestand aus „My love is going to stay“, „Had a kind of vision“, „History“ und „Painter`s point of view“. Mit schätzungsweise 40 bis 50 Besuchern war der Laden gut besucht. Natürlich waren darunter viele Musiker, die im Laufe des Abends selbst auf der Bühne standen. Aber egal: Die kleine Eisenheimer Folkie-Gemeinde hat uns jedenfalls recht freundlich aufgenommen und artig Beifall geklatscht.

Und wie unser Drummer Jürgen hinterher feststellte, war es ja sogar unser erster Auftritt jenseits der Essener Stadtgrenzen. Dass wir da eine Grenze überschritten hatten, war mir vorab gar nicht bewusst. Aber Jürgen hat natürlich Recht. Die Expansion hat begonnen, das Licht von Oh Sun! wird sich nun immer weiter ausbreiten!

Apropos Licht: Der 5. Juli war ein warmer Sommertag, im Folk Club herrschte eine Bullenhitze, und bei unserem Auftritt um kurz nach acht schien die Sonne noch immer kräftig durch die Fenster. Farblich betrachtet sind meine Erinnerungen an den Abend daher überwiegend gelb – so wie das Oh Sun!-Logo. Als objektives Zeugnis des Auftritts gibt es allerdings nur dieses dunkle Schwarz-Weiß-Foto, das ihr oben seht. The dark side of Oh Sun! – sozusagen.

Und dabei hatte ich mir für das Konzert extra eine coole Superhelden-Augenmaske nach dem Vorbild von „Das Phantom“ zugelegt (auf dem Foto links). Nein, Spaß beiseite: Ich habe zum ersten Mal auf der Bühne meine Lesebrille aufgesetzt, weil ich die Blätter auf dem Notenständer so schlecht erkennen konnte. Sieht irgendwie scheiße aus – zumindest so von unten fotografiert. Ich muss endlich lernen, auswendig zu spielen …